AMA 50: Steffen von Blumröder über Straßenhunde, sein erstes Unternehmen und den Reiz der Fintech-Welt

Shownotes

Dass der Chief Commercial Officer (CCO) von sideos mit einem Catering-Unternehmen seine ersten Brötchen verdiente, ist sicherlich ein interessanter Fun Fact. Und wo wir bei Spaß sind: Den hatte Steffen von Blumröder schon immer und nicht nur bei der Arbeit in seinen bisherigen Stationen als Head of Banking, Financial Services & FinTechs beim Bitkom und VP Retail Banking - Strategy, Business Development & Partnerships bei der DKB!

Auch privat gibt es launige Geschichten, beispielsweise zur Filmleidenschaft seines Vaters oder dem Sonnenstudio seiner Mutter. Selbst lernte er das Unternehmerische Laufen mit einem Catering-Service, bevor er dann nach dem Studium mehr und mehr die Banking- und Fintech-Welt für sich entdeckte.

Dazu unterhalten wir uns in dieser Episode ebenso wie über die Liebe zu seinem Hund, den er vor dem Tod bewahrte und seiner Handwerksleidenschaft, die manchmal Wut, oft aber vor allem Ausgleich vom Arbeitsalltag mit sich bringt.

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: Ask Me Anything, der Hintergrund-Talk. Eure Fragen an die Köpfe aus der FinTech und Payment-Branche mit Christina Casalla. Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des Ask Me Anything auf Payment and Banking. Heute eine ganz besondere Folge, denn nach vier Jahren Ask Me Anything zeichnen wir heute bereits die 50. Folge auf. Für diese Jubiläumsausgabe habe ich mir heute einen ganz besonderen Gast eingeladen. Ich freue mich auf Steffen vom Blumenröder, der seit Bestehen der Fintech-Bubble irgendwie schon immer da war. Das liegt auch an den Stationen, die er seit 2016 bekleidet hat. Zunächst als Lobbyist beim Bitkom, dann als Banker bei der DKB und dann jetzt zurück in ein Fintech. Wer er ist, was er tut und was ihn antreibt, darüber möchte ich mit Ihnen sprechen in der kommenden Stunde. Hallo Steffen, ich freue mich, dass du zugesagt hast. Ja, vielen Dank für die Einladung. Hab mich sehr gefreut, dass ich mal wieder dabei sein darf. Steffen, am Anfang eines jeden Ask Me Anythings frage ich oder bitte ich meine Gastinnen, sich doch einmal kurz vorzustellen. Ich meine, ich hab's schon kurz angerissen. Du hast mehrere Stationen. Du hast auch ein Leben davor gehabt. Wo kommst du her? Und zwei, drei Takte zu dir, bitte. Ja, ich bin jetzt seit vielen, vielen Jahren tatsächlich im... Payment und Banking unterwegs. Erstmal angefangen im Software-Vertrieb, Großkundenvertrieb bei Oracle. Da schnell gemerkt, da gibt es sicherlich noch andere Themen außer dem reinen Vertrieb. Dann über einen Kontakt zum Bitkom gekommen. Dort die Möglichkeit gehabt, so dieses ganze Thema rund um digitale Transformation. Verticals verändern sich in den nächsten 10, 15 Jahren massiv, irgendwie mitzugestalten. Das war extrem spannend, weil damals wirklich so diesen ersten... Naja, damals war es eigentlich noch Mobile Payment das Thema, wo andere mich ja auch tatsächlich in die... Payment-Szene mit eingeführt hat damals nach unserem ersten Treffen. Aber dann kam so ein kleiner Lega-Schutzgesetz für die Crowd-Plattform. Dann kam die ersten Robo-Advisor und, und, und. Das hat also schon sehr, sehr Spaß gemacht. Irgendwie damals, das war auch so was wie Raisin, irgendwie noch nicht gestartet. Die waren dann noch in der Garage unterwegs und so konnte man dann viele, viele Einblicke gewinnen. Nach ein paar Jahren hatte mich dann die DKB gefragt, ob ich mal die Seiten wechseln möchte. auch die ganzen Gesetze mit eingeführt. Genau. Und dann wurde es jetzt mit knapp 50 irgendwann mal Zeit, wieder was Neues zu machen. Und jetzt bin ich bei SIDUS. Wir würden uns eher als Digital Tech bezeichnen, weil wir im Grunde genommen vertical übergreifend arbeiten. Wir machen SSI-Enablement. Was ist das? Für viele sicherlich nicht so ganz easy. Während Self-Servant Identity aktuell sehr, sehr stark gesehen wird aus der Brille, übergeordnete Identität von einem ist das Protokoll aber viel, sehr viel mehr verantwortlich oder macht viele, viele möglich. Zum Beispiel, dass man die Authentifizierung, wenn man die Identität immer mit sich hat, dezentral auf dem Handy, jederzeit Zugang gewähren kann. Und das ist viel, viel einfacher, als das mit den normalen aktuellen Technologien möglich ist. Weil da muss dann die Identität oder die Authentifizierung immer ins Backend irgendwo gelangen. Ist dann nicht offline fähig und und und. Also das Protokoll, das reine Protokoll von SSI sollte eben nicht nur auf Identitäten reduziert werden, sondern kann ganz ganz viele andere Use Cases adressieren. Und das machen wir. Wir enable Firmen, diese Technologie einzusetzen. Also sind ein reines B2B. Digital Tech. Und wer da noch mehr Fragen hat, kommt gerne auf mich zu. Und dann können wir das noch ein bisschen im Detail besprechen. Also du hast aber SIDEOS gerade gesagt, richtig? SIDEOS, ja SIDEOS. Ja, es ist immer so ein bisschen SIDEOS, ne, irgendwie deutsch ausgeschrieben. Wir machen es eher international, weil wir bei uns Unternehmenssprache, Englisch auch haben SIDEOS, aber wir nehmen es wie es kommt. Hauptsache die Leute kommen auf uns zu. Und es ist gleich Woduk dahinter. Aber ja, also in der Tat haben mich im Vorfeld doch einige gefragt, ich bitte Ihnen doch mal diese Thematik zu besprechen, weil es ist doch etwas erklärungsbedürftiger, als wenn du ein B2C Produkt irgendwie finanzsparend machst oder irgendwie sowas. Es ist ja sehr, sehr technologielastig. Absolut. Bei SSI denken die Leute immer an die ID-Vollett, die dann auch natürlich unsere Freunde der KYC-Provider adressieren oder auch auf EU-Ebene adressiert wird. Und das ist eben eine Schicht darunter. Wir nehmen die Identität, um Use-Cases zu adressieren, wie Authentifizierung, Autorisierung und das einfacher zu machen. Wir werden sicherlich nochmal darauf zurückkommen, aber ganz am Anfang eine der allerwichtigsten Fragen. Du heißt Blumenröder. Wann ist denn das Ö in deinem Namen verschwunden? Weil auf LinkedIn schreibst du dich ja mittlerweile mit OE und auch in, ja, wenn man Schriftverkehr sieht, liest, ist das Ö weg. Es ist mir gar nicht so bewusst gewesen, dass es einfach so entstanden war, natürlich im internationalen Kontext, keiner ein Ö kennt. Ich war ja auch zwei Jahre mal in Dublin, da ist das grundsätzlich mit so einem langen Namen irgendwie schwierig, irgendwie auch mit Steven oder Stefan oder so. Und dementsprechend ist es einfach, weil wir viel im internationalen Kontext arbeiten dann. einfacher, wenn du direkt auf OE gehst. Das habe ich mir fast gedacht. Witzig. Aber du hast gerade nicht verraten, wo du eigentlich ursprünglich herkommst. Ich meine, wir beide leben in Berlin, habe aber im Vorgespräch festgestellt, oder wir wussten das auch schon vorher, aber wir sind ja beides keine Berliner. Wo kommst du denn ursprünglich her? Geboren in München, aber da eigentlich nicht wirklich gelebt. kurze Zeit mit meinen Eltern, weil mein Vater damals dort gearbeitet hat, im Teheran, im Iran, was natürlich schon spannend war. Aber aufgewachsen wirklich im Rheinland zwischen Köln und Bonn. In so einer Flächengemeinde, würde mich jetzt nicht als Rheinländer bezeichnen, aber fühle mich dem schon sehr, sehr wohlgesonnen und verbunden im Rheinland nach wie vor. Also du bist ein bisschen Rheinisch in Singen sagen kann ich schon. Das klingt doch gut. Ja, aber jetzt wirklich lange weg und viel auch in ein paar Auslandsstationen gehabt. Ich bin immer sehr dankbar gewesen auch von meinen Eltern, dass sie mich da gefördert haben, diese Auslandsaufenthalte wahrzunehmen. Aber jetzt wirklich seit 16 Jahren auch schon in Berlin. Das heißt, du bist in Teheran geboren, ja? Nee, in München geboren. Ah ja, okay. Dann aber nach zweieinhalb Jahren irgendwie sind wir nach Teheran für zweieinhalb Jahre bis 78. Und dann kurz vor der Revolution tatsächlich raus, glücklicherweise noch früh genug. Hast du noch Erinnerungen an diese Zeit? Ich meine, du warst ja noch sehr jung, aber... Tatsächlich wenig, weiß nur so ein paar Highlights, die mir meine Eltern dann auch gesagt haben. Ich war damals im internationalen Kindergarten, oder im deutschen Kindergarten. Mein Bruder, schon ein bisschen mehr, mit zweieinhalb Jahren älter, der war dann auf der deutschen Schule. Also, ein bisschen mehr mitbekommen war auch vor ein paar Jahren mit meinem Vater dann noch mal, zwei Wochen im Iran. Aber es ist ja ein wunderschönes Land. Und die Leute sind wirklich knaller offen und sehr, sehr nett. Und habt ihr dann die Station deiner oder eures Familienaufenthalts abgeklappert oder war dir reine? Also. Nee, ich war ja damals nicht mit, nur mein Bruder und mein Vater sind nochmal rüber, weil ich tatsächlich, für mich war das zu früh. Mein Bruder hat dann, für den war das glaube ich nochmal ein größerer Impact, weil er da seine Erinnerungen nochmal auffrischen konnte. Ich kenne das nur aus den Super-8-Filmen von meinem Vater tatsächlich. Aber das ist sehr spannend. Total, oder? Diese Super-8-Filme noch zu gucken. Die jungen Hörer und Hörerinnen werden jetzt gar nicht wissen, was das ist, aber es ist irgendwie doch ein ganz anderes Seherlebnis, wenn man diese Super-8-Filme hat. Ganz toll. Und man hat vor allem diesen Flut von Bildern auch, die man heute natürlich hat. Ja, und man guckt es dann auch tatsächlich gerne an. Mein Vater ist seit jeher immer ein Filmer, irgendwie was natürlich New York-Urlaub dann auch mal tierisch auf den Sender geht, wenn er dann ständig irgendwelchen... in den Schluchten seine Kamera auspackt und hier das nächste Hochhaus mit aufnimmt. Aber insgesamt sind wir sehr dankbar, wenn man das, die Filme hier zu sehen. Er hat alles digitalisiert von frühester Kindheit an und wirklich dann seine ersten Weihnachten da irgendwie zu sehen in den 70ern mit cooler Musik hinterlegt. Das ist schon nett. Super, das heißt, du hast auch von dir selber noch so Kindheitsfilme. Der kleine Sterf und macht die ersten Schritte und so? Ja, habe ich tatsächlich. Würde ich jetzt hier jetzt nicht zeigen wollen, aber geile Klamotten. Die Klamotten, der Hammer, oder? Also ich meine, wenn man so 70er irgendwas Jahrgang ist, man das sieht schon, das ist aber eigentlich schon wieder total Berlin-Mittel, oder? Also eigentlich, wenn sie noch passten. Naja, also tatsächlich. Ich erkenne ja viel, wenn ich da in der Warschauer Straße mal ankomme. Irgendwie dann denke ich, ah, hier so 91, 92 oder 87, 88. Das sieht man ja alles sehr viel und witzig. Ich würde sagen, ich bin aber sehr traditionell jetzt seit 20, 30 Jahren auf so meinem Kleidungsstil hängen geblieben. Bin da sehr wenig experimentierfreudig, würde ich sagen. Darüber werden wir gleich noch sprechen, weil das glaube ich nämlich nicht, weil ich Beweise gefunden habe im Netz, die andere sagen. Und jeder, der ein bisschen googeln kann, wird diese Fotos auch finden. Aber das heißt, erkennst du auch diese total unangenehmen Abende, wo man dann irgendwie als Familie... Hans und Franz eingeladen hat und dann hat man entweder super lange diese Filme gucken müssen, weil jetzt irgendjemand im Urlaub war und alle haben sich nach einer halben Stunde schon tot gelangweilt. Da gab es ja auch diese sogenannten Dia-Abende. Kennst du die auch? Ja. Und, ne, weiß nicht, so schlimm waren die gar nicht, glaub ich gar nicht. Weißt du nicht? Naja, wir können ja das Tier aussehen. Ne, eigentlich nicht. Eigentlich nicht. Ich fand das immer sehr liebevoll von meinem Vater, dass er sich so viel Mühe gegeben hat, die ganzen Filme zu schneiden. Tatsächlich sind das so, um Weihnachten, wenn wir alle zusammen waren, haben wir dann gerne mal so einen Film geguckt. Hast du davon was mitgenommen? Hast du auch immer eine Kamera jetzt dabei? Ich hab's irgendwann tatsächlich, ich hab's immer mal versucht, eher so... Zur Geburt von unserer Tochter damals habe ich mir auch so eine Videokamera gekauft, aber bin einfach nicht der Filmer. Ist bei Fotos geblieben und das wahrscheinlich auch noch nicht mal besonders gut. Schnappschüsse. Ich meine mich erinnern zu können, dass du mir mal erzählt hattest, dass du, bevor du in die Finanzbranche gewechselt bist, du darfst auch sofort sagen, wenn ich mich da falsch erinnere, dass du mal was ganz anderes gegründet hattest. Stimmt das? Ja, mit eingestiegen im Catering-Bereich war das Ende der 90er. Jaja, wirklich mal ganz, ganz oft. Wir haben da 500 Firmen im Köln-Bonnaraum mit Frühstück beliefert. Und genau, das hat dann aber nicht so funktioniert. Ich konnte dann aber zumindest mein Studium damit ganz gut finanzieren, irgendwie, als ich damals ausgestiegen bin. Also von daher erfolgreich und erste Erfahrungen zudem gesammelt. schwierigen Mitarbeitern, weil das natürlich auch nur eine Klientel ist, die jetzt morgens irgendwie zum Brötchen schmieren kommt, die vielleicht nicht immer ganz einfach ist, wenn sie dann auch nicht kommen und du dann mit 500 Brötchen alleine wirst. Das war manchmal ein bisschen blöd. Du brauchst ein extra langes Messer, damit du dann zehn gleichzeitig mit Margarine beschmieren kannst. Zumindest ein bisschen, dann fängst du halt nicht um 6, sondern um 4 Uhr an. Wenn die Brötchen dann schon da sind, kommt das schon hin. Aber ja, da mach ich doch lieber Software jetzt. Ja, also du sagst, frühe 90er war das, ja? Das war ich, genau, bis 2000. Also Ende der 90er, Ende der 90er, nicht Anfang der 90er, sorry. Mein Fehler. Würdest du sagen, war eigentlich zu früh, weil ich meine, so diese Lieferdienste und Frühstücksservice und irgendwas jetzt, wo es in die App gehen könnte oder beziehungsweise funktioniert es ja auch mitunter, dass es da so war zu früh. Absolut. Ja, wahrscheinlich hatten wir auch gar nicht so die Vision. Wir hatten eher Bereichen von Franchise war damals eher so in, irgendwie nicht so sehr. Wir skalieren hier mal so ein Food-Tech irgendwie, ja global. unsere Vision war Köln Bonn, nicht groß und dann als Marke. Das Franchise eher schon, aber wie gesagt, hat nicht so geklappt, wie wir uns das vorgestellt hatten, weil der Markt damals auch schwierig war. Das stand auf jeder. Webseite des Arbeitsamtes, irgendwie so Brötchen-Service dann. Und wir haben das halt relativ professionell mit Edelstahlgeräten und so. Und wenn dann die Mutter morgens die Brötchen macht und der Mann dann mit dem Brötchen rausfährt irgendwie, dann haben sie uns die Preise ziemlich kaputt gemacht. Da wir das natürlich schon ein bisschen professioneller betrieben haben. Aber ja, die Erfahrungen, die ich da gesammelt habe, haben mich schon auch nachher geprägt und glaube ich dann im Studium. Ich habe da... dann erst irgendwie mit 20 anfangen zu studieren. Das hat mich schon geprägt und weitergeholfen auch. Interessant. Um jetzt mal den Bogen zu dem zu schlagen, was du aktuell tust, wie habt ihr denn das Payment bei dem Rötchenservice gelöst? Bargeld. Also da gab es das noch nicht. Da sind die Fahrer in die Unternehmen gekommen und dann hatten unsere Fahrer die Geldbörse und dann wurde nur ein paar bezahlt. Da war ich auch noch total grün hinter den Ohren, was so Payment angeht, glaube ich. Da hatte ich noch nicht meine eigene, vielleicht irgendeine Sparkassenkarte oder so noch. Aber nee, da war ich jenseits von gut und böse, wenn du Payment und Banking angehst. Naja, weil am Ende, ich witzel da immer mit so ein paar Leuten drüber, die dann immer so interessante Ideen haben. Und dann sage ich immer, naja, sobald du irgendwie dir das Payment Gedanken machst, bist du wieder in einem Fintech. Ja, nee. Ich weiß noch, wir haben unsere Geldboxen dann irgendwie abends bei der Sparkasse eingeworfen. Nee, da war nichts mit Fintech. Wirklich nicht. Und kein Anbind eines internationalen Zahlungsanbieters. Aber deine Eltern, kommen die denn irgendwie aus der, oder sind das Unternehmer? Oder was hat dich da geprägt? Also ich meine auch mit, ja nach dem Abitur dann da doch auch, ja mit so einem Brötchenservice. Auch wenn du da rückwirkend drüber lachst, aber es ist natürlich auch eine große logistische Herausforderung und man muss ins Marketing gehen, etc., etc. Man muss natürlich auch in Vorkasse gehen, wahrscheinlich was die Brötchen, den Brötchen kaufen und die, ne? Das hat man ja nicht als Taschengeld zu Hause. Also da braucht es ja auch so einen gewissen unternehmerischen Geist, oder? Ja, ich würde sagen, Studium hatte mich da noch nicht so interessiert. Dementsprechend habe ich irgendwas gesucht, wo ich ein bisschen praktischer arbeiten konnte, glaube ich. Ja, mein Vater ist auch selbstständiger Unternehmer, arbeitet jetzt tatsächlich auch mit 80 noch und macht das auch noch sehr, sehr gerne. Seine zwei, drei Kunden, die er da noch aktuell hat. Meine Mutter, er hat ein Sonnenstudio, also auch schon ein bisschen wahrscheinlich geprägt, aber das war jetzt nie ein Thema bei uns zu Hause, dass wir besondere entrepreneurial spirit zu Hause hatten. Hatte mich damals weniger der entrepreneurial spirit als einfach machen, Geld verdienen und tun. interessiert. Ich glaube, heute ist das ein bisschen anders. Aber ich das ist ja auch ein bisschen. Ich habe ja eigentlich den Vorzeig, Lebenslauf wie viele, Abi und dann super Studium und dann kommst du von einer guten Uni und dann werden da schon Entrepreneur Leadership Kurse angeboten. Ich habe ja mich immer so ein bisschen treiben lassen. Und jetzt tatsächlich jetzt so macht das. irgendwie Sinn. Ich habe für mich so meine Erfahrungen sammeln können über die letzten 20, 25 Jahre und habe jetzt richtig Bock auf, ja, irgendwie Start-ups, Scalen und hochbringen und Ideen entwickeln. Das war damals, glaube ich, alles noch irgendwie so aus dem Sandkasten heraus. Ich finde, das stellt man sehr oft fest, dass ja der rote Faden erst in der Rückschau entsteht. Also ich meine... wenn du heute so über deinen Werdegang berichtest, klar sagst du irgendwie, naja, so ganz linear war er nicht, aber irgendwie macht es dann doch am Ende irgendwie Sinn. Und würdest du denn sagen, dass so Lebensläufe wie deiner heute noch Bestand hätte? Oder würde man mit deinem Lebenslauf heute noch gut Fuß fassen können in der Branche? Gute Frage. Das war aber eher im angelsächsischen Raum, glaube ich. Oder ist das mehr und vogue, dass man dieses... und machen und sich gar nicht so viele Gedanken über die nächsten 15 Jahre machen, sondern wirklich einfach sein Bestes geben und dann ergeben sich halt die nächsten Chancen. Ich habe nie so geplant, ob das heute möglich ist, bestimmt. Ich habe ja dann schon auch ein Studium und relativ gut abgeschlossen und konnte dann auch was vorweisen. Das heißt, mich haben dann schon auch Firmen angestellt, bei denen ich mich beworben habe. Das ist schon ein bisschen her jetzt, tatsächlich mit dem Bewerben. Aber damals war das so und das ist auch völlig okay. Ich glaube schon, dass das möglich ist. Ist glaube ich nicht jeder so, weiß ich nicht, bohem unterwegs, was das Studium angeht, wie ich. Was hast du studiert und so? Ich bin wirklich ganz glanzklassischer BWLer. Ich habe an einer Privathochschule in Bad Honnef studiert. Mit Schwerpunkt Tourismus und Aviation Management irgendwie habe ich ein bisschen was gemacht. Aber eigentlich klassisch BWL-er. Hab später noch ein MBA an der Ferner Hochschule Hamburg gemacht, weil mir das tatsächlich damals so ein bisschen gefehlt hat. Viele in den Firmen haben schon auf einen normalen FH-Studiengang etwas heruntergeguckt. Und deshalb habe ich den MBA gemacht, um dann noch mal zu sagen, hey, hier kann ich auch, oder mit den Uni-Absolventen möchte ich mich auch messen. Also auch in Zeiten, wo es nicht mehr gemacht hat? Ich hatte damals tatsächlich, ja, vielleicht heute weniger als ich habe abgeschlossen 2004 dann. Das war jetzt in Deutschland auch nicht die beste wirtschaftliche Zeit. Aber die ersten Jahre hatte ich schon den Eindruck, dass FH-Studenten da ein bisschen belächelt wurden in einigen Unternehmen. Also gerade in den normalen Beratungen bist du da überhaupt nicht mit reingekommen. Die wollten auf jeden Fall nur Uni absolvieren. damals. Okay, könnte man sich heute fast gar nicht mehr leisten, oder? Als Unternehmen? Ich hoffe nicht, weil beide Werdegänge, sowohl Uni als auch FH, ihre Vor- und Nachteile haben. Ich glaube, für Unternehmen ist das Wichtigste, was macht derjenige, der Absolvent, damit? Und wie tickt der? Nimmt der den praktischen Weg dann eher und sagt, hey, das verschulte System passt mir besser oder ich mache ein bisschen... ein bisschen andere Sachen an der Uni. Ich kann vielleicht Lehre vorbereiten, ähnlich wie bei meiner Frau mit ihrem Magistersstudiengang. Auch ganz, ganz schwierig gewesen, im Grunde genommen, obwohl es auch nichts anderes ist als ein anderer Name des Abschlusses. Aber ja, manche in den HA-Abteilungen sind da noch nicht so ganz sauber gepolt, finde ich. Nach wie vor nicht? Ist das dein Eindruck? ist dann gleich gezogen worden. Aber lange, lange tatsächlich, irgendwie wurden dann auch so Magisterstudiengänge wirklich eher belächelt, wo ich sag, ey, die haben geilen Scheiß da gemacht. Naja, und ich meine, Brüche in Lebensläufen, die sind ja am Ende oftmals auch dem Produkt total zuträglich, indem man halt nicht so völlig mainstreamig nur geradeaus guckt, sondern eben auch so links und rechts einfach ein bisschen schon, ja, den Blick hat. Absolut. Und das bringt uns nach vorne, glaube ich. Denke ich auch. Du hast gerade vorhin, du bist durch Andre das erste Mal mit der Branche in Bürgung gekommen. Habe ich das richtig verstanden? Also nicht zwangsläufig, sagen wir mal, mit der Branche, weil ich hatte natürlich dann diesen Bereich Payment und Banking versucht aufzubauen und wir hatten da einige Dienstleister und Berater, die die im... im Bitkom da sehr, sehr aktiv waren. Ralf Baus von NTT damals oder der Herr Pfannenberg von der Pfannenberg AG, die mich da extrem supportet haben damals. Aber andere habe ich bei einer unserer ersten Events mit dem Banking Club in Köln kennengelernt. Und da sprach man eben über Mobile Payment und Next Generation Payment. So, und da fing das so an, ja, und... Er hat mir wahnsinnig viele Leute dann auch vorgestellt. Ob jetzt, weiß ich noch, hier Erich, ich hab da hier den Thomas kennengelernt. Irgendwie hört sich geil an. Irgendwie treff dich doch mal mit ihm. Und irgendwie, das war, ja, so ging das dann halt. Oh, hier, und, lern mal den kennen. Irgendwie, oder Jochen dann auch, als Jochen dann hier bei Finn lieb war. Und so kam das, ja. So hab ich dann nach und nach irgendwie auch Mike. Raphael und alle eigentlich von euch so kennengelernt über Andre, der mich dann nach und nach irgendwie vorgestellt hat. Ja, und so kam ich in die Szene. Andre ist ein sehr großer Netzwerker, ne? Und das Lustige ist, ja, total und also egal, wie man fragt, wer war dein erster Touchpoint in die Branche? Andre. Bei mir war es ja tatsächlich auch so, ne? Lustigerweise. Ja, aber, okay. Du warst schon beim Bitkom und es ist ja lustigerweise so, Ask Me Anything lebt ja auch unter anderem davon, dass die Fragen aus der Community kommen. Habe eigentlich immer die gleich lautende Frage von vielen verschiedenen Personen bekommen, aber immer zu deiner Zeit beim Bitkom. Hast du eine Erklärung dafür, warum Steffen vom Blumenröder immer noch so mit dem Bitkom assoziiert wird? Ja, Punkt eins ist sicherlich, dass es was Neues war, dass wir auch dem... Also es gab ja dann auch der Startup-Verband hat sich zu der Zeit gegründet. Irgendwie hatten dann beide, glaube ich, versucht, die die Stimme der Startups und Startup-Szene aufzunehmen und deren Interesse zu vertreten. Aber es war natürlich was Neues beim Bitkom, dieses Dreigestirn zwischen alten Industrieunternehmen oder Softwareunternehmen, Beratungsunternehmen und den neu entstehenden Fintechs. dort ein Dreieck zu bilden, mit dem man dann vieles nach vorne treiben kann. Wir haben immer gesagt, das ist Kooperation, Zusammenarbeit, nie gegeneinander. Fintechs haben Tolle und bringen Unternehmen nach vorne. Und dann haben wir natürlich das Kleine Anleger-Schutzgesetz lobbyiert, irgendwie auch aus Sicht, technologieoffen zu agieren. Und ich glaube, das gab es vorher so noch nicht. durfte dann ja auch Teil des Deutschen Separat mit den ganzen Banken und Industrieverbänden sein und dann aber wirklich diese Stimme der Softwareunternehmen zu sagen, es verändert sich jetzt viel in den nächsten 10, 15 Jahren. Wir müssen hier technologieoffen arbeiten, weil nur das schafft etwas. Ich glaube, das ist tatsächlich eine der Errungenschaften gewesen, die wir damals gemeinsam geschafft haben und warum das sicherlich im Kopf so bleibt. Naja, ich finde es aber ganz interessant, wenn man mit dir irgendwie auf Abenteuropa-Events ist, dann stellst du dich immer so als Steffen vor und man denkt immer so gleichzeitig, aber du bist ja quasi das prägende Gesicht eigentlich auch für diese, ja, wie soll ich sagen, Bitkom-Finance immer noch, so für viele. Aber das hat bei dir ja selber gar nicht mehr so den großen Stellenwert. Dennoch habe ich in der Süddeutschen natürlich aus der Zeit einen Artikel gefunden, da wurdest du als Deutschlands oberster Lobbyist bezeichnet. Also grundsätzlich nehme ich mich, versuche ich mich immer nicht so ernst zu nehmen und dementsprechend auch, es war ja immer ein Verbund irgendwie. Ich habe da viel Support von allen bekommen und da bin ich unheimlich dankbar für. Ich habe das moderiert und das ist sehr schön gewesen, aber ich war immer da auch immer angewiesen auf viele, viele Leute, die da mitgemacht haben. Ja und Süddeutsche, das ist natürlich schon ein Highlight gewesen. Der Mann mit dem Kodex war die Überschrift von Alexander Rexer. Genau. Ich bin mir auch gerade nicht sicher, ob das der Artikel mit dem legendären Foto war, über das wir so eingangs gelacht haben. Ich muss da mal gucken. Ich habe mir den irgendwann ausgeschnitten. Irgendwie habe ich den hier noch irgendwo liegen. Hast du so Clippings von dir? Sammelst du die? Nein, aber das war natürlich so ein Highlight. Irgendwie haben die Kollegen mir damals an die Tür geheftet. Das ist sicherlich ein Highlight in der Karriere, so einen Bericht von den süddeutschen Zahmen. Ja, ja. Deshalb hat man den an die Tür damals gehängt und dann habe ich den mitgenommen. Nein, eigentlich bin ich nicht so ein, ich habe hier meinen Tempel und alle Steffen berichtet oder so. Ich finde das war ganz süß, weil als ich im Journalismus gestartet bin, hat meine Mutter immer alle Artikel von mir zusammengesammelt und mir dann immer regelmäßig... Da ich mal für die dpa gearbeitet habe, waren das immer sehr viele Artikel, stand immer das gleiche drin. Von daher hat sich das dann auch immer aufgegeben. Aber das ist immer ganz süß. Es gibt ja auch das Wort Ego-Googling, dass man immer mal so regelmäßig guckt. Wie wird man eigentlich gerade wahrgenommen? Machst du das manchmal? Um ehrlich zu sein eigentlich nicht, nee. Mir geht es vor allen Dingen vielmehr um diese Frage, ob erster Lobby ist. Also du sagst ja selber, irgendwie du tendierst dazu, dich selber nicht zu ernst zu nehmen, aber konntest du mit dem Begriff was anfangen? Hatt ich am Anfang schon so ein bisschen meine Probleme, weil ich mich nie als Lobbyist gesehen habe, sondern eher so als Netzwerker, der die Leute irgendwie zusammengebracht hat, irgendwie damit man miteinander redet. Aber ich habe schon auch verstanden, dass Lobbying... gar nicht so negativ ist, wie es von vielen gesehen wird und extrem wichtig ist in bestimmten Bereichen. Gerade wenn es um Technologieoffenheit anbelangt, auf eine Standard, da habe ich schon gesehen, ja, da kann ich auch mit oberster Lobbyist irgendwie mit leben, weil das ist halt ein wichtiges Thema. Und es gibt viele, viele Themen, die müssten viel, viel wichtiger und höher gehangen werden. Ob wir jetzt dieses unsägliche Digitalisierungsthema auf Bundesebene, die Ausgaben so zusammengestrichen werden, das finde ich ein Drama auch. Und dementsprechend, ja, in dem Sinne kann ich damit leben, irgendwie weil es auch zeigt, wie wichtig das Thema auch nach und nach geworden ist. Du hast ja damals einiges tatsächlich auch auf der gesetzgeberischen Seite so als Empfehlung mitkriegiert, wie du hast ja gerade selber gesagt, gibt es heute Themen, wo es dich wirklich in den Fingern juckt, dass du sagst, ach, wäre ich doch noch beim Bitkom, dann würde ich das und das Thema anpacken. oder beziehungsweise, ja, was du heute gestalten wollen würdest? Ja, es ist sicherlich immer noch auch dieses Thema rund um PSD 2, PSD 3, irgendwie die Datenoffenheit, das ist uns einfach nicht so gut gelungen. Damals saß ich ja auch dann am Ende irgendwie bei einer Bank, die das auch umsetzen musste, uns nie gelungen, den Regulator davon zu überzeugen, dass beide Seiten was von der Party haben sollten. Ja, und dementsprechend ist die PSD 2 sehr, sehr unausgewogen geworden. Und ja, das wäre nach wie vor, weil ich glaube an Open Banking, ich glaube an Open Finance, ich glaube an Open Everything. Ja, wie auch gesagt, warum sollen die Banken die einzigen sein, die die Datentöpfe offenlegen oder wenn der Kunde das möchte, dann sollen das genauso die Tailcoast, die Transportation, die Utilities, weil dann erst ein Schuh draus wird und Mehrwerte für den Kunden entstehen. Was? Hast du denn sozusagen heute noch als, du bist Geschäftsführer bei Cideos, oder? Ne, aktuell bin ich immer so ein Chief Commercial Officer. Also ich kümmere mich um das ganze Go-to-Markets-Geschäft und Produktentwicklung und solche Sachen. Ich bin aktuell noch kein Geschäftsführer. Vielleicht ändert sich. Muss man bei Markus mal fragen. Wir sollen jetzt mal diesen Podcast hören und dann geht er in dein Büro und sagt, da ist der Vertrag. Genau, was nimmst du, oder was hast du heute noch sozusagen aus dieser Zeit von damals? Also kannst du da noch auf Dinge zurückgreifen, also was dich für deine Position damals geprägt hat heute? Nee, es ist natürlich schon dieses Netzwerk und auch Leute zu haben, die man mal um Feedback bitten kann, wenn man nicht genau weiß, irgendwie, boah, macht das jetzt so Sinn? Das ist natürlich schön. Und auch ich war nie so dieser Vertriebler, der dann wirklich anruft und den Leuten auf den Sender geht, sondern eher über die Beziehung geht. Und da profitiere ich natürlich noch massiv aus dieser Zeit vom Bitkom, weil man so so viele Leute kennengelernt hat. Und das ist sicherlich etwas, was mir immer leicht gefallen ist, mit Menschen irgendwie in Austausch zu treten. Aber das hat extrem viel Spaß gemacht und davon profitiere ich noch. massiv. Und dann hast du halt eben die Juristen, die das auslegen, aber genauso auch die Beratungen und Technologen, aber auch die Entreprenöre, die du was fragen kannst und dann halt unterschiedliche Verticals, die ich kennenlernen durfte. Also ja, da profitiere ich noch massiv, ob wir dann am Ende erfolgreich sind. Das wird sich noch zeigen. Aber das macht schon noch Spaß, auf die ganzen Kontakte zuzugehen, aber auch zu sehen, wohin die sich entwickeln. Das ist schon interessant, dass eigentlich viele der Branche sehr lange treu bleiben an unterschiedlichen Positionen. Aber wenn sie einen erstmal gepackt hat, bleibt man auch meistens irgendwie dabei. Ist das auch dein Eindruck? Weil du gerade sagst, dass du die Kontakte... Ich meine, das ist ja jetzt auch schon 2016, jetzt haben wir 2023 natürlich auch schon etliche Jahre her. A, wirst du immer noch damit assoziiert und B, diese Kontakte, die immer noch da sind. Also offensichtlich sind die anderen ja auch noch da. Ja, unglaublich. Also, dass die Leute mich nach wie vor auch so stark mit dem Bitkom zusammenbringen, ist natürlich wirklich toll. Und ja, es ist halt auch, wie sagen wir immer, auf unseren Veranstaltungen Klassentreffen gewesen. Die Community ist da halt schon sehr, sehr eng. Ich kann das nicht nach sagen, wie das in anderen Branchen ist. Es gibt sicherlich da auch enge Communities. Aber ich empfinde das immer als extrem nett, wenn wir uns alle wiedersehen und ja, macht schon Spaß. Und deshalb Corona. Corona fand ich ganz furchtbar. Weil ich dann auch, ich brauche immer mal auch, dich habe ich jetzt öfter gesehen, jetzt kann ich dich zuordnen. Und nach Corona muss ich mir viele Personen auch erst mal wieder erarbeiten, die zuordnen. Weil ich hatte das Gefühl, da habe ich ein bisschen verloren gehabt. Brauchte ein bisschen. Naja, für mich war Corona wirklich schlimm. Aber das ist ja ein interessanter Punkt, dass durch dieses Nicht-Treffen, also das hat mir noch keiner erzählt, aber du hast natürlich völlig recht, weil durch den täglichen Austausch kann man Menschen sofort irgendwie gut einordnen, man weiß, wer sie sind, wo sie hingehören, etc. Aber wenn man sich natürlich irgendwie nur virtuell irgendwie mal eine E-Mail schreibt, das geht verloren, du hast recht. Ja. Gerade wenn man ein kommunikativer Mensch ist, Man ist ja viel im Austausch und braucht das ja irgendwie auch. Ja, auch gerade das zwischen den Zeilen. Ich fand dann, ist immer netter abends halt auch mal ein bisschen mehr über die Menschen kennenzulernen und nicht nur über das fachliche Thema zu sprechen. Und dann in den Video-Courses ist man dann sehr, sehr stark immer nur in diesen fachlichen Themen, weil man ist so getrieben von einem Call nach dem anderen. Und sieben auch diese diese Küchengespräche auch im Unternehmen. finde ich dann immer wieder schön und sagen wie war dein Wochenende? Wie geht es deinen Kindern? Wo ist jetzt gerade dein Problem? Wollen wir da mal kurz darüber sprechen? Das kam dann natürlich über reine Videos zu kurz und deshalb immer gesellig. Man kennt das bei mir irgendwie auch beim Bier gerne. Da kommt ja ein Lager durch, oder? Würde ich denken. Ja, eher der Bayer. Ich bin eigentlich nicht so der Kölschtrinker. Sondern eher so auf Helm. Ja, wir wollen hier niemandem zu nahe treten. Ich nehme das eine. Auch als Rheinländer, also wirklich gar kein Alttränker. Oh, da fallen ja gleich zwei doch sehr identitätsprägende Getränke weg. Weder alt noch rheinländerisch. Richtig. Ja, ich finde dann irgendwann bin ich auf Pilz gelandet, dann jetzt eher, oder auch mal Weizenzeit gehabt, aber eigentlich eher Helles. Ich versuch das gerade zu reduzieren. Zu viel geworden? Muss man immer noch mehr Sport machen, ist schwierig. Ich finde, das Problem ist ja, in Berlin kann man sicher auch, wenn man sich das vornimmt, das oder das zu reduzieren, sobald man dann irgendwie auf diese Abendveranstaltungen geht. Man kann die sicher auch ganz bewusst suchen, um eine Ausnahme zu machen, oder? Ja, ich hab diese Woche auch schon wieder zwei Ausnahmen aufgeratet. Du weißt aber, was ich meine, oder? Jaja. Ich gehe dann meistens auch hin und sage, heute trinke ich nur Wasser. Das funktioniert nie. Oder heute gehe ich ganz früh. Das funktioniert auch nie. Das funktioniert noch weniger. Ja, es gibt einfach, wenn man sich dabei selber ertappt, dass man sich selber untreu wird, das ist fatal. Ich möchte noch eine Sache zum Bitkom fragen und dann ändern wir auch sofort das Thema. Ich meine, haben wir ja gerade schon. Aber was mir ja aufgefallen ist, auf dich folgte der Patrick Hansen und jetzt ist es ja gerade der Kevin Hackel. Jeder prägt natürlich diese Stelle da beim Bitkom mit einer sehr eigenen Handschrift. Aber hast du oder kannst du erklären, warum offensichtlich der, also gerade diese Schnittstelle beim Bitkom, die ihr jetzt alle drei bekleidet oder bekleidet habt, so ein Sprungbrett ist? Das ist eine Talent-Schmiede? Wahrscheinlich auch. Punkt eins, Julian ist mir ja gefolgt. Und dann haben wir das. Ich habe zwar auch das Thema Blockchain so ein bisschen versucht, anzutreiben, das natürlich aber damals durch Bitcoin eher paymentlastig war. Patrick kam dann später. Den habe ich tatsächlich erst dieses Jahr wirklich kennengelernt. Talent-Schmiede ja, weil ich glaube, das Thema hat halt so viele Facetten, dass jeder halt seinen eigenen eigenen Schlag da reinbringen kann. Und da muss man natürlich sagen, der Bitkom rekrutiert, glaube ich, relativ schlau und guckt halt sehr, sehr genau, wer dazu passt. Ja, und macht sich dann so ein Recruiting auch nicht leicht für so eine Stelle, die ein bisschen Ausstrahlung nach außen benötigt. Aber ja, das ist natürlich auch Sinn und Zweck vom Bitkom, dass das als Sprungred genutzt wird, um einfach die weit den Kreis der Leute, die die verbandssnah arbeiten, zu erhöhen. Weil die Akzeptanz von Verbänden in Unternehmen ist nicht immer die beste. Und wenn man jetzt mal die Textszenen in Berlin oder in Deutschland anguckt, dann ist zum großen Teil irgendwie der Hauptlobbyist ein ehemaliger Bitkom-Mitarbeiter oder ist. ist dem Bitkom zumindest sehr, sehr eng verbunden. Also das machen sie sich schon sehr, sehr gut, irgendwie weil sie einem auch die Freiheit lassen, sich da entsprechend mit einzubringen. Talentschmiede? Ja. Wobei, ich würde nie von mir sagen, ich bin ein Talent. Man kriegt einfach viel Freiheit und kann viel ausprobieren. Und dadurch ergeben sich halt einfach viel, viel Wege danach, für einen selber auch. Mhm. OK. Nur jeder von euch hat sehr gut genutzt und Julian, bitte verzeih es mir, dass ich dich unterschlagen habe, weil er war tatsächlich damals, glaube ich, mein zweiter oder dritter Ask Me Anything Gast und das haben wir mit großer Freude aufgezeichnet und deswegen hätte ich es eigentlich sagen müssen. So, wir beenden das Thema Bitkom. Allerdings, aus der gleichen Zeit habe ich von dir ein Zitat gefunden, das fand ich ganz interessant. Da lautete nämlich die Frage und das haben... wir dir gestellt. Diese Fragen bei Payment & Banking werden Retail-Banken in der Form von heute im Jahr 2020 noch da sein. Das hast du geantwortet. Naja, fünf Jahre sind ja jetzt nicht zu viel. Durch unsere Demografie-Entwicklung wird Retail-Banking genauso wie leider Bargeld in Deutschland nachgefragt sein. Ich denke, es wird eine große Schere geben auf der einen Seite Filialbanken, die sich von 1980 bis 2020 nicht besonders weiterentwickelt haben und auf der anderen Seite Plattformbanken, die voll durchdigitalisiert sind. Beide mit einer extremen Zielkundenausrichtung. Interessant wird es dann 2025 aussehen. Fast kaum mehr Bargeld und großes Aussterben der traditionalisten Banken. So, wir haben noch zwei Jahre. Deine Prognose? Spannend. Muss man wahrscheinlich sagen, viele viele der Fialbanken haben sich tatsächlich deutlich besser entwickelt, als ich das vielleicht prognostiziert habe. Ich würde aber grundsätzlich sagen, leider ist durch die Zinswende die Innovationsfähigkeit der Banken etwas zurückgeblieben. Man fokussiert sich halt jetzt aktuell noch mehr auf das Kerngeschäft, Zinsarbitrage. Und da bleiben leider irgendwie... Also meine Lieblingsthemen sind ein bisschen, also Plattformen und Datennutzung und neue Services ein bisschen auf der Strecke geblieben, um ehrlich zu sein. Das ist ein bisschen schade. Ich würde mir wünschen, dass die Bankenwelt, egal ob jetzt die Neobanken oder die Neueren, ihre Zinsgewinne aktuell nehmen und vielleicht doch nochmal mehr in neue Geschäftsmodelle reingehen. Wie würdest du also heute auf die Frage antworten mit der Perspektive? 2030? Ich glaube, da wird sich relativ wenig verändern zum Status Quo, weil natürlich jetzt durch die Zinserträge ordentlich was reinkommt und wie gesagt, zu wenig meiner Ansicht nach in neue Geschäftsmodelle reingeht. Es gibt so ein paar Pflenzchen. Man sieht das ja auch an der Bargeldquote da. Da tut sich ja nicht mehr sehr viel. Man hat nach wie vor die Läden hier in Berlin oder an der Küste, wo Cash Only ist, was ich schon gruselig finde. Ich war jetzt in Kanada und dort wirklich die Kleinstbeträge mit Karte zahlen können. Und die Mehrwerte, die die Firmen Leute da haben, sprechen sich einfach nicht so nach Deutschland rum, was aber vielleicht tatsächlich auch an den Preising oder Pricing. Da müssen sich die Terminalhersteller und die Schemes ein bisschen Gedanken machen, dass das noch attraktiver dann auch für den kleinen Unternehmer ist. Aber grundsätzlich Status Quo beim Banking würde ich sagen, da wird sich in den nächsten Jahren nicht viel ändern. Ich frage dich ja auch deswegen, weil du bist ja dann zur Bank gegangen, nämlich namentlich zur DKB. Wie lange hast du dort gearbeitet? Sechs Jahre. sogar sogar deutlich länger als beim Bitkom, wo ich nur etwas über vier Jahre war. Genau. Was hast du aus dieser Zeit mitgenommen? Also wie prägend ist DKB? Schon auch prägend. Ich habe wirklich in all meinen Stationen viel mitnehmen können. Dort halt wirklich auch, weil ich war ja nun wirklich gar kein Banker per se. Und habe das Banking dann deutlich näher noch kennenlernen dürfen. wirklich was heißt das auch, wenn man so eine neue Karte irgendwie aufsetzt und prozessiert und mit welchen Risikomechanismen muss man da arbeiten? Das ist sicherlich nicht alles schön, aber irgendwie, ich habe es kennengelernt und das war sehr prägend. Aber auch dort habe ich, habe ich mit mit Tilo, mit Maren, mit Sascha, mit Carsten, mit Bettina Stark, damals noch mal, Kaul, irgendwie Leute gehabt, die mich immer auch gefördert haben, mir immer viele Freiheiten gelassen haben. Und auch hier habe ich das versucht zu nutzen und ich glaube, es ist uns gelungen. Ja, ich durfte viel kennenlernen. Wir haben viele, viele Projekte dort auch umsetzen können in der Zeit. Ob das jetzt Apple Pay war oder Google Pay, die Einführung, die neue App. Es sind wirklich tolle Sachen entstanden. PSD 2, etwas holprig. Aber auch die man hat aber auch die Herausforderungen hands on kennenlernen dürfen und ich war an vielen Themen sehr, sehr nah dran. Es hat extrem Spaß gemacht. Tolle Truppe nach wie vor. Sehr gute Bank. Die neue App ist richtig gut. Ja, du. Also gerade die Namen aufzählt, das fiel mir auf. Auch die sind ja alle noch bei der DKB, größtenteils. DKB war natürlich jetzt in letzter Zeit auch bei uns ein bisschen in den Fokus gerückt. Was war denn dein Herzensprojekt bei der DKB? Na, schon auch PSD2, Einführung und versuchen eigentlich ein Stück weit, das anders zu machen als andere. Ja, die Regulierung eher als Chance zu sehen. Aber auch da ist man dann halt an Barrieren gestoßen. Technologieseitig, irgendwie schwierig. Also gerade auch der Log in. Da haben wir ja aber dann nach der PC 2 Einführung die Chance genutzt, irgendwie was ganz neu zu bauen mit in der neuen App, was glaube ich wirklich richtig gut ist. Noch kundenfreundlicher. Es geht mit Sideos jetzt zwar noch besser. Da bin ich jetzt die Banken am Überzeugen. Aber nein, wir haben viele Erkenntnisse ziehen können in der PST 2 Einführung, die wir dann wirklich in vielen Projekten haben einlaufen lassen. 3D Secure hatten wir toll hinbekommen. Paar Sachen haben wir wirklich toll. Es gab jetzt irgendwie das was mit der PST 3 oder dann später noch kommen wir diesem Data Dashboard. Das hatten wir tatsächlich damals schon. wo du wirklich sagen kannst, hier mein, das sind die Dienste, den ich meine Daten zur Verfügung gebe. Und jetzt kann ich den Konsent auch wieder entziehen. Das kommt jetzt tatsächlich regulatorisch, hardcore. Und das wollten wir damals, war das einer meiner Herzenswünsche. Ist aber so ein bisschen gescheit an Ressourcen, weil es war außerhalb der Reihen, irgendwie, das müssen wir machen. Aber ich finde es gut, dass es kommt, weil es dem Kunden die Möglichkeit gibt. bietet, halt zu bestimmen, wem möchte ich wie lange Konsent geben für irgendwelche Dienste oder nicht. Von daher finde ich das regulatorisch eigentlich auch gut. Genau, das wäre meine nächste Frage gewesen. Also wenn wir über die PSD3 nachdenken und es liegen ja Vorschläge der Kommission vor. Ich habe da ja auch schon ein paar Podcasts so aufgenommen. Und gerade dieses Thema Dashboards, du bist da ein großer Freund von, weil hast das ich jetzt gar nicht so suggestiv fragen, aber dass das den Kunden total überfordern könnte? Na, er kann ja reingucken oder nicht, aber ich glaube schon, dass die Transparenz irgendwie, dass man die dem Kunden schon geben sollte, weil man sieht das ja an sich selber irgendwie, welche Apps man wie schnell installiert und brauche ich das und was ziehen die sich an Daten? Da hatten Normalsterblicher ja keine Ahnung von. Ich glaube, so eine transparente Seite, aber auch hier wieder. Warum sollen das nur Banken machen? Ich glaube, das müsste halt viel, viel breiter gedacht werden, dass man dem Kunden die Chance gibt, irgendwie zu sagen, ne, das möchte ich eben nicht mehr. Näh, ähnlich wie Abo-Alarm. Ja, tolle App. Irgendwie, ich werde darauf hingewiesen. Hier ist ein Abo, irgendwie, willst du das weiterführen oder nicht? Genauso hier ist ein Dienst, der dir die Daten zieht. irgendwie nutzt du diese App und wenn du sie nicht mehr nutzt, dann entzieh den Konsent. Das ist doch völlig normal heute. Ja, und ich glaube nicht, dass das den Kunden überfordert. Irgendwie die, die es interessiert, die würden das gerne sehen. Na ja, die Frage ist ja vielmehr, also und siehst du da Tendenzen, macht jede Bank sein eigenes, also kocht jede Bank sein eigenes Süppchen. Was also bedeutet, dass wenn ich mehrere Depots, Konten irgendwo habe, dann habe ich von jeder einzelnen Bank eine App. Oder wird es für dich sozusagen so eine Metaebene geben? Weil dann würde es ja wieder Sinn machen. Du hast ja das Thema Abo-Alarm erwähnt. Da gibt es halt eine App, die warnt irgendwie, so willst du das wirklich machen. Aber wenn ich jetzt irgendwie bekomme von der DKB, von ach, was weiß ich, von der ING, von 8.000 Banken, die mich irgendwie daran erinnern, wer alles auf den jeweiligen Konten die Daten zieht, dann müsstest du ja jeden Tag quasi die Runde über deine Finanz-Apps machen, um zu gucken, was vielleicht überflüssig ist, was Daten zieht etc. etc. Und das finde ich ist halt noch sehr, sehr ungelöst in dieser ganzen PSD3-Debatte, oder? Absolut. Aber das ist halt irgendwie eines der Grundprobleme dieser Regulierung gewesen, dass man in eine Payment-Regulierung und das war eine Payment-Regulierung gewesen, eine Banking-Regulierung mit dem Login gezogen hat. Dadurch hast du eben schon das Multibanking und diesen Leer darüberlegen kaputt gemacht. Weil jetzt hast du dann 90 Tage, 180 Tage Ausnahmen mit dem Login und jeder hat einen anderen Login. Das könnte man anders machen, wenn du SSI einsetzt, wenn der Kunde SSI hat. Dann hat er immer den gleichen Login, könnte er sich viel sicherer als das aktuell heute der Fall wäre und dann bei den Banken einloggen. Und dann könnte man Multibanking wieder machen oder Multi-Dipos oder sowas. Und dann wäre das viel, viel einfacher. Aktuell würde ich sagen, ja, bleibt nichts anderes als so ein Dashboard auf Einzel-Ebene zu machen, weil natürlich der Konsent, irgendwie die Datenzustimmung immer pro Unternehmen läuft. Das ist halt auch sehr, sehr strikt gereguliert, wem du dann Werbeeinverständnis oder Dateneinverständnis gibst. Nehmen wir einen Schrein, würde das mit Multikonsent Dashboard irgendwie schwierig irgendwie und bin mir auch nicht sicher, ob das dann der Mehrwert ist. Ich glaube, wenn jetzt eine Bank das Dashboard hat, dann kann der Kunde schon sehen, ah, okay, bei dieser Bank, da habe ich jetzt so und so viel Zugriffe zugelassen. Aber ja, grundsätzlich Missconception dieser Regulierung gewesen, dass der Login eigentlich nicht in eine Payment-Regulierung gehört. Aber jetzt hast du schon das Stichwort SSI fallen lassen, womit wir jetzt bei deinem aktuellen Arbeitgeber wären. Von Banken zu Fintech ist das heute noch etwas Besonderes? Ich hoffe nicht. Früher war das ein völlig undenkbarer Schritt. Da gab es die Banker und die Fintechs. Genau. Und heute ist das im Grunde genommen, was ist denn jetzt noch ein Fintech? Wie klar ist es noch kein Fintech mehr? Es ist ein gestandenes Unternehmen, genauso wie eine N26. ist eine ING oder ein DKB oder ja teilweise auch sicherlich die Verbünde irgendwie so innovativ unterwegs, irgendwie das überhaupt keinen Unterschied macht, ob die Arbeit Spaß macht oder nicht. Und ich glaube, das war damals der Teil. Viele sind von FinTechs, weil das Arbeiten in der Bank vielleicht nicht mehr so viel Spaß gemacht hat. Aber da kann man sich schon die richtige Ecke aussuchen. Und nein, ich hoffe irgendwie, dass das immer... mehr gemixt wird, weil du brauchst einfach die Banker für das fachliche und gerade irgendwie so Risikothemen hat man in den letzten Jahren auch bei dem einen oder anderen Fintech gesehen. Da macht schon Sinn auch ein paar Profis anzustellen, die das ein paar Jahre gemacht haben. Auf der anderen Seite haben auch die Banken gelernt, die Fintechs oder die Fintecher, die offenen Entrepreneure mit einzustellen, irgendwie ein paar Themen zu treiben. Das macht schon Sinn. Von daher super. Ich finde es toll inzwischen. Könntest du dir noch mal vorstellen, zurück zur Bank zu gehen? Aktuell nicht. Tatsächlich. Aber ich glaube, das hat Andrea auch gesagt. Dementsprechend, hör da alle. Von daher, eine Arbeit muss ja Spaß machen. Wir reden ja auch immer irgendwie, wann gehst du in Rente? Irgendwie, ah, denke ich nicht dran, weil die Arbeit macht mir so viel Spaß. Also dementsprechend, ja, denke ich da überhaupt nicht drüber nach. Ja, wenn jetzt also aktuell wollen wir das Unternehmen aufbauen, wollen wir das Unternehmen groß machen, gar keine Gedanken da irgendwo anders hinzugehen. Aber wenn das Kapitel vielleicht irgendwann mal beendet ist, ja warum nicht? Aber da muss schon eine geile Aufgabe sein. Und ich bin immer, ich bin weder titelgetrieben noch besonders geltenmotiviert. Also mir geht es eher um die Aufgabe, dass ich ja Spaß habe. Ja, glaube niemals seinem eigenen Wort. Hatten wir ja gerade schon. In das Interview warst du mir geschickt. Nein. In Städten und falls haltlose Menschen sind. Ganz bestimmt nicht. Aber du hast gerade gesagt, du arbeitest gern und viel, braucht es in unserer Branche auch. Dennoch hast du ja sicherlich auch so Orte, wo du gut abschalten kannst. Welche Orte sind das? Nee, sind zwei. Die meisten kennen das und den gehe ich damit auch reichlich auf den Sender. Wenn ich dann mal erzähle, ich bin auf dem Hof gewesen und saniere das Bauernhaus jetzt inzwischen im dritten Jahr, dann kann der ein oder andere das sicherlich schon nicht mehr hören. Aber ja, ich kann da abschalten. Wenn ich eine Wand spachtle oder wie jetzt zuletzt, irgendwie alte Türen aufarbeite und restauriere, dann macht mir das Freude, auch was mit der Hand zu schaffen. Ich arbeite gerne mit Holz. Und mein reichhaltiges Werkzeug pack ich dann da aus und meine sägen und darf da irgendwie das Holz schneiden. Das finde ich großartig. Oder dann mein Oldtimer. Ich habe einen Oldtimer. Mit dem fahren wir immer mal wieder durch die Gegend. Das bringt mir auch Freude. Was hast du für ein Auto? Ich will jetzt hier nicht so strunzen. Es ist aber ein alter 70er Jahre Porsche 911, Tager. gewesen, wenn ich mir irgendwann erfühlen durfte. Okay, aber nachvollziehbar. Sehr nachvollziehbar. Fahren wir gerne mal ein Ründchen. Aber ich sitze am Steuer. Ja, auch das. Wirklich, lässt du das zu? Jaja. Okay, naja. Ich bin ja versichert. Na ja, was soll das. Durch Moabit. Vielleicht nicht durch Moabit. Aber es gibt ja um Berlin rum irgendwie wirklich schöne Straßen und Alleen, wo man sehr, sehr nett durch die Gegend kurven kann. Auf ein Bierchen irgendwie oder einen Kaffee irgendwo einkehren und dann zurück. Das ist einfach total schön. Ja, ich habe ja neulich versucht, meinen Oldtimer, der noch nicht Oldtimer genug ist, gegen einen neuen Oldtimer einzutauschen, der wirklich ein Oldtimer war. Und da hat der Oldtimerbesitzer aber gesagt oder bzw. hat sich gar nicht darauf gemeldet. Auf jeden Fall war aber der Gedanke, oh. Das sind schon sehr schöne Autos teilweise, in der Tat. Aber dein Hof, du sagst, du hast denen seit drei Jahren, hast du dir das alles selber beigebracht oder gibt es ja so Menschen so talented by nature, die egal, ob sie Holz, Metall, irgendwas anfassen, das sieht immer toll aus? Ja, also ich kenne natürlich meine Barriers irgendwie. Also ich mache sicherlich nichts irgendwie, was mit Sanitär oder Elektrik zu tun hat. Bei den anderen Sachen bin ich offen. Ich habe zum Glück auch einen Handwerker, der mich da jetzt immer mal anleitet, den ich fragen kann. Und das macht schon Spaß. Aber ja, grundsätzlich, ich habe hier auch bei uns in Berlin angefangen. Ich habe mir halt YouTube Videos angeguckt, wie man Wände spachtelt. Irgendwann habe ich Facebook dann auch abgeschaltet, nachdem ich nur noch so Videos von so Handwerkern aufgespielt bekommen habe. Genau, aber ich bin da offen. Ich habe jetzt keine zwei linken Hände und was halt beim ersten Mal nicht so gut wird, irgendwie das wird halt nach zehn Jahren nochmal nachgearbeitet und fertig. Also es gibt Kernkompetenzen, die ich habe. Wände verspachteln, das kann ich jetzt schon sehr, sehr gut fließend legen. Kann ich gut und ein paar Sachen. Also ja, es macht mir einfach Spaß, wirklich zu arbeiten und die Zeit ein bisschen zu vergessen. Hältst du das Unperfekte aus? Total. Ja, irgendwie gerade gerade auf dem Hof. Ich meine, der ist 180, 180, 130 Jahre alt. Da sind wir nicht angetreten, um daraus einen Neubau zu machen, sondern irgendwie dieses Imperfekte auch zu haben. Auch an der einen oder anderen Tür. Dann ist da noch ein bisschen Farbspritzer, den du nicht weggeschliffen kriegst. Das muss einfach so sein. Und ja, wenn der Wand irgendwie beim ersten Mal nicht ganz toll wird. So what? Ja, dann. muss sie einfach zehn Jahre jetzt im Perfekt bleiben. Ich finde das nämlich, ich frage deswegen, weil man kann sich ja auch mal so ein bisschen kaputt ärgern, wenn man Facebook oder auch Insta-Reels oder was auch immer guckt, weil man ja irgendwie ein bestimmter Suchrhythmus hat und Algorithmus und dann wird das ja auch ausgespielt und dann sieht das ja mal alles so kinderleicht aus. Man denkt so, wow, das ist ja überhaupt nicht schwer. Kauft dann irgendwie alles und denkt so, ja, das dauert einen Tag und dann sieht es genauso aus und hinterstellt so fest, ne, also das funktioniert ja gar nicht. Ja, und dann kann man sich ja entweder über den Instagrammer ärgern oder über sich selbst. Ne, es gibt für alles einen Grund. Meine Frau, die kennt das auch, ne, dann flucht und dann fliegt auch schon mal was. Wirklich? Ja, ja, dann habe ich mein Bautourette. Das ist politisch sicherlich jetzt nicht ganz korrekt, aber ja, ich fluche dann auch und muss mich dann auch wieder sammeln, wenn irgendwas nicht so funktioniert hat, wie ich mir das vorgestellt habe. Aber am Ende geht es dann immer. Muss ich vielleicht nochmal eine Nacht drüber schlafen. Aber ja, das ist manchmal wirklich, wir hatten jetzt eine Duschkabine, die war einfach nicht breit genug. Und wenn du dann eine Duschkabine hast, wo zwischen den Türen irgendwie vier Zentimeter Platz ist. Dann denkst du ja auch, was habt ihr mir denn jetzt geliefert? Und dann denkt man drüber nach und dann findet man eine Lösung. Und aber so was, da kann ich aus meiner Haus springen. Das bringt dich aus der Fassung. Naja, irgendwie das kennen die Leute glaube ich so. Ich kann schon ganz schön, ganz schön mal die Kontenance verlieren. Ja, machst du das auch immer so? Sobald, bald. Kontenance verlieren? Ja. Das ist mein Autotourette. Ja, ich hab noch gestern, vorgestern zu meinem Sohn gesagt, dass es ja völlig absurd ist, dass man irgendwie mit dem Auto vor einem spricht. Also das bringt gar nichts. Nee, aber manchmal, ich brauch dann halt ein Ventil. So, muss dann raus. Ich kann dann halt nicht die Klappe halten. Ich muss dann halt freundliche Frau sagen. Ich hab das immer auf meine italienische Verwandtschaft geschoben, dass ich... kann auch auf Italienisch fluchen dann auf einmal. Ja, Minkia kann ich auch. Kann ich auch. Das habe ich mir damals irgendwie in meinen neun Monaten auf Sardinien beigebracht. Ich fluche auch sehr gerne Italienisch. Super. Es funktioniert toll, oder? Und es ist der beste Kanal. Man braucht so ein Standard-Repertoire und dann fluchen und danach geht es einem sofort besser, oder? Wie gesagt, ich brauche so ein Ventil irgendwie und dann ist es auch wieder gut, ne? Für die nächsten zwei Minuten, ja. kommt der nächste Idiot an. Der geht einfach raus. Wieso zieht der jetzt an mir vorbei? Hat der mich nicht gesehen? Das ist ja schneller, das geht doch gar nicht. Ich denke immer, lieber keine Kamera mit laufen lassen beim Autofahren. So, weißt du, ich hoffe, ich emotional wieder in Balance bringen. Soll ich dich nämlich noch fragen? Auch dein Hund hat einen sehr großen Stellenwert bei dir. Merkt man, ja. Schon immer Hund? Nee, gar nicht so. Nando haben wir jetzt seit sechs Jahren. Früher hatten wir schon mal auch eine schwierige Retrieverhündin. Kerstin, meine Frau, ist mit Hunden aufgewachsen. Aber ja, wir lieben sie und die Liebe kommt ja auch zurück. Deshalb, ja. Ein Hund hat auch einen großen Stellenwert, ist einfach Teil der Familie. Natürlich lieben wir unsere Tochter, lieben auch unseren Hund. Aber es ist halt immer, viele sagen, ja, das ist doch der Hund, das ist doch nicht das Kind und so. Aber hey, viele kennen das irgendwie von mir. Der kommt halt aus dem Tierschutz, der hat es halt nicht immer so geil gehabt. Und der hat halt auch noch ein paar Macken, weil man dem einfach nicht so... wohlgesonnen war die ersten Monate in seinem Leben. Und irgendwie wir finden das ganz schön, irgendwie, dass er sich so gemausert hat und eigentlich ein ganz, ganz toller und liebevoller Rund geworden ist. Das heißt, ihr habt ihn aus dem Tierheim geholt? Nee, wir sind von einer Organisation aus Gran Canaria. Der ist mit fünf Monaten auf der Straße aufgesammelt worden. Weiß man immer nicht, was davor gefallen ist davor, aber sicherlich nicht schön gewesen. War dann in der Tötung. Die werden ja dann auch eingeschläfert, wenn sich keiner findet. Und ist dann zwei Monate da in der Organisation aufgepäppelt worden, das SOS Gran Canaria. Super tolle Leute und über die haben wir ihn dann hier nach Deutschland gebracht. Irgendwann nach Hannover geflogen worden. Ein Häufchen edelnd. Da war es noch. Aber ist es nicht wahnsinnig schön dann auch, wie beim kleinen Kind dann auch zu sehen, wie... mit liebevoller Prägung dann auch so ein Tier so diese Traumata vergessen kann. Total. Und das ist halt irgendwie die Liebe, die man dann auch von so einem Tier entgegengebracht bekommt. Deshalb, ich tue mich sehr schwer damit, irgendwie Hunde dann im Zwinger oder an der Leine oder so was zu sehen, wenn wir da irgendwie auf dem Land sind, wo das normal ist. Weil diese, die haben halt auch ein vernünftiges Leben. Also, brauchen die. Aber dementsprechend, ne? Don't shop, adopt, ja? Holt euch die Hunde, auch wenn sie ein bisschen schwieriger sind. Die Liebe kommt wahnsinnig gut zurück. Ist natürlich auch eine wahnsinnige Verantwortung, dann so ein Tier in die Pflege zu nehmen, ne? Ich meine, das wäre nicht das erste Mal, dass Menschen damit auch wahnsinnig überfordert sind. Das heißt ja schon auch eine gewisse Form von Hinwendung und Zeit dann auch und ein Commitment, ne? Ja, man muss man sich vorher ein bisschen Gedanken machen, ne? Irgendwie einfach ins Tierheim gehen oder so ein Hund, ne? Da muss man ein bisschen... Kopf anschalten vorher. In der Tat, bei jeder Anschaffung eines Tiers finde ich. Und das ist ja gerade auch in der Großstadt, da schüttelt man doch streckenweise den Kopf und ist nicht immer zutreffend. Absolut. Nee, leider nicht. Gut. Steffen, ich bin durch mit meinen Fragen. Du hast gemerkt, es kam eine Menge rein. Und wir haben einen großen Bogen geschlagen, von einem Brötchenlieferdienst über Talent-Schmiede Bitkom bis hin zu tiefer Technologie und Hunde aus dem Tierheim. Ein sehr, sehr schönes, langes Gespräch. Ich danke dir, Steffen, für Folge 50 von Ask Me Anything. Ein sehr würdiger Gast. Ja, Wahnsinn. Ja, vielen Dank. Irgendwie tolles Format. Hat mich gefreut, dass ich dabei sein durfte und freue mich immer wieder, wenn die Leute so Anteil nehmen an mir. nach wie vor auch aus Bitkom-Zeiten. Damit rechne ich eigentlich so nicht. Von daher vielen Dank. Dann noch eine gute Woche. Dankeschön.